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"Sylvester im McDonalds von Arles" ist die Geschichte einer Reise, in mit vielen kleinen versteckten Reisen.


Sylvester im McDonald`s von Arles
Capodanno al Mac Donald's di Arles

Geschrieben und geleitet von Federico Caramadre

 

Eine Schauspielerin ist wegen eines Jobangebots auf dem Weg nach Portugal. Doch aufgrund einer Autopanne ist sie gezwungen einen Halt in Südfrankreich einzulegen.

 

Arles, 29 Dezember. Das Auto ist in der Nähe eines einsamen und öden Einkaufszentrums stehengeblieben. Nur die Lichter eines dort liegendenden McDonalds leuchten noch bis spät in die Nacht.

 

Von hier aus beginnt die wirkliche Reise der Protagonistin, irrealistisch und realistisch zugleich. Zur Hälfte zusammengesetzt aus den Begebenheiten des Filmskriptes, an dem sie eigentlich hätte arbeiten sollen, und ihren Vorstellungen, ans Ziel denkend, an den Ozean den sie erreichen muss.

 

Die Darsteller des Skripts aus dem sie   liest und die Kunden des McDonalds fangen an sich gegenseitig zu ähneln, fast so als würden sie lebendig aus ihrer Fantasie hervortreten. Neben ihr zwei Liebespaare, zwei leidende Liebschaften erscheinen auf dem Hintergrund, heraufbeschoren durch die Einsamkeit der Frau und des bunten Kotillons des McDonalds.

 

Die ersten Zwei , treffen sich jeden Morgen, ohne sich zukennen, in dem gleichen U-Bahnabteil für eine zum Ritual gewordenen Verabredung aus gegenseitigen Streicheleinheiten. . Ohne auch nur ein Wort, Identität und Adressen auszutauschen, berühren und streicheln sie sich wie ein leidenschaftliche Liebespaar mit einem Hauch von Komplizenschaft  Um dann später, immer an der gleichen U-Bahnhaltestelle, die des Einkaufszentrums, wieder zum eigenen Leben zurückzukehren.

Das zweite ist ein junges Paar, das sich immer in dem gleichen Cafe, dem des McDonald`s, trifft um ein seltsames erotisches Spiel zu inszenieren. Sie treffen sich wie zwei komplett Unbekannte verführen sie sich, lieben sich in der Toilette in Eile, als wäre es ein Fluchtversuch. Beim herausgehen tun sie immer noch als würden sie sich nicht kennen. Sie trennen sich, um sich dann wieder in der U-Bahn zu vereinen, wo sie dem anderen Paar über den Weg laufen, aus Zufall oder einem seltsamen Spiel des Schicksals? Gleiches Abteil, gleiche Haltesstelle, dort, zwei Schritte entfernt vom McDonalds.

 

Während dem zwangsmäßigen Aufenthalt, erzählt die Frau von ihnen, von diesen vier so verschiedenen Leben, die sich im Grunde doch so ähnlich sind ,. Bilder und Gegebenheiten schaffend wie durch das Objektiv einer Kamera, ein Tonbandgerät erweckt sie diese letzt endlich mit dem Rhythmus ihrer Lektüre zum Leben.

 

Die Tür des U-Bahnabteils schließt sich, die U-Bahn fährt ab. Die zwei Paare spielen vielleicht wieder ihre Spielchen, der Film wird vielleicht ans Licht kommen, vielleicht aber auch nicht. Die Protagonistin bleibt allein zurück in ihrem Studio, von dem aus sie nie weggefahren ist, und wo sie gerade das Skript schreibt. Eingefangen in einen trostlosen und krankhaften Wirbel, träumend von Reisen und ungewöhnlichen Liebschaften.

 

Ein bittersüßes Ende, wie das ganze Stück, zärtlich und erbarmungslos...

 

Eine Sylvesternacht zwischen Fast Food, Eros und Einsamkeit

 

Vorbemerkung:

Fantasie, Spontaneität ein kinomatographischer Blick, ein Schmerzenschrei für den Verlust der Menschlichkeit in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Dies und anderes kann man in dem Theaterstück “Sylvester im McDonalds von Arles“ von Federico Caramadre finden.

 

Zwischen Theater und Kino:

Dieses  perfekte Theaterstück war eigentlich für die große Leinwand gedacht. Die Wahl des Regisseurs  macht sich am Anfang bemerkbar Die Aufführung ist eine ununterbrochene Montage manchmal fließend, manchmal gewollt verwirrend, mit kinomatographischen Bildern, mit Filmbruchstücken, mit eindringlichen Einstellungen, so als hätte jemand aus Fleisch, Knochen, Gedanken und Sinnlichkeit Filmspulen animiert.

 

Aufführung:

Fast wäre es Chronik unserer täglichen Existenz, eine Radiosendung führt in die Handlung des Stückes ein. Durch ein originell geschriebenes Reisetagebuch, in welchem sich vor allem die Fantasie zwischen erotischen Situationen und Existenzanschauungen bewegt, geht das Stück das Thema Beziehungen an. Durch Hilfe von schnellen und gewinnenden Rhythmen.in einer Art chinesischem Schachtelspiel öffnen sich Momente des Wahnsinns. Bewegend ist die direkte und spontane Ausdrucksweise, die vor allem sehr aufmerksam gegenüber der Komplexität der weiblichen Psychologie ist. Besonders in den Passagen in denen Erotik präsent ist.

 

Bühnengestaltung:

Bewegend sind die Szenen, in denen sich Gegebenheiten und Gefühle bewegen. Die Bühnendekoration wirkt künstlich mit Grundfarbtönen, mit starken Farbeffekten, eher passend für ein Zeichentrickfilm als für das wirkliche Leben. Jedoch perfekt um die grotesken und extremen Persönlichkeiten der Darsteller zu beschreiben. Animiert durch ein kitschiges Bühnenbild mit projizierten 3D Bildern.

 

Der Schreibstil:

Faszinierend ist vor allem die Fähigkeit von Caramadre, welchen wir hoffen bald wieder zu finden, vielleicht mit einem „Sylvester“ auf  der großen Leinwand, Tiefsinnigkeit der Gedanken und Leichtigkeit der Darlegung zu vereinigen. Das Publikum durch eine simple Ausdrucksweise zu verwirren und durch Inhalte die direkt berühren, es ohne Atem lassen. Machtlos gegenüber der Spaltung jeder Zärtlichkeit und den Verlust jeder Beziehung.

 

Sylvester ist eine fortwährende unterbrochene und zersplitterte Reise. Es beschreibt das, was uns durch den Kopf geht, während wir auf der Autobahn davonsausen oder während wir die vorbeiziehenden Landschaften aus einem Zug anschauen oder die verschiedenen Menschen an einer U-Bahnhaltestelle fotografiert sehen.

by Lena


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